Ersatzteilversorgung backstage
Wie kommt ein gewünschtes Ersatzteil in kürzester Zeit zum Händler oder sogar direkt auf das Feld sowie vor Ihre Haustür? Was steckt hinter den Begriffen „Picker“, „Schläfer“ und „Nachtsprung“? Hier bekommen Sie die Antworten und erhalten einen spannenden Blick hinter die Kulissen eines wichtigen Servicebereichs von Case IH – von der Eingabe der Bestellung bis zur einwandfreien Lieferung.
FAST NICHTS, WAS ES NICHT GIBT
Nach der Bestellung des benötigten Ersatzteils über das Händler-Portal ist eines von insgesamt sechs Ersatzteillagern in Europa am Zug – in Deutschland zumeist der Standort in Heidelberg. Auf 2,6 Hektar Fläche mit 243.000 Lagerfächern und gut 128.000 Teilepositionen arbeiten 160 Beschäftigte für eine optimale und zuverlässige Ersatzteilversorgung. Von hier aus werden im Zwei-Schicht-Betrieb Händler und Endkunden in Deutschland sowie in weiteren 21 Ländern inner- und außerhalb Europas mit Ersatzteilen beliefert – vom kleinsten O-Ring bis zum Mähdrescherschneidwerk. 2,1 Millionen Aussendungen mit einem Gesamtgewicht von annähernd 8.500 Tonnen waren das allein im Geschäftsjahr 2019.
Nach der Bestellung des benötigten Ersatzteils über das Händler-Portal ist eines von insgesamt sechs Ersatzteillagern in Europa am Zug – in Deutschland zumeist der Standort in Heidelberg. Auf 2,6 Hektar Fläche mit 243.000 Lagerfächern und gut 128.000 Teilepositionen arbeiten 160 Beschäftigte für eine optimale und zuverlässige Ersatzteilversorgung. Von hier aus werden im Zwei-Schicht-Betrieb Händler und Endkunden in Deutschland sowie in weiteren 21 Ländern inner- und außerhalb Europas mit Ersatzteilen beliefert – vom kleinsten O-Ring bis zum Mähdrescherschneidwerk. 2,1 Millionen Aussendungen mit einem Gesamtgewicht von annähernd 8.500 Tonnen waren das allein im Geschäftsjahr 2019.
ERSATZTEILLAGER HEIDELBERG
ca. 53.000 m2 davon 25.000 m2 berdacht 243.000 Lagerfächer 128.000 verschiedene Teilenummern ca. 175.000 ausgelieferte Linien pro Monat ca. 8.460 Tonnen Gesamtgewicht in 2019 Belieferung in 22 Länder ca. 160 Mitarbeiter
Retter in der Not - egal ob bei Tag oder Nacht
Nach Eingang einer Bestellung im Heidelberger Lager hängt die Bearbeitungszeit vor allem von der Dringlichkeit ab. Handelt es sich um eine normale Bevorratungsbestellung eines Händlers, wird diese binnen zwei bis drei Tagen abgearbeitet – sogenannte SOS-Bestellungen haben selbstverständlich Vorrang. Damit die Lieferung im Nachtversand am nächsten Morgen beim Händler oder direkt beim Endkunden eintrifft, müssen bestimmte Zeitfenster
eingehalten werden: Außerhalb der Ernte sollte die Bestellung bis 18 Uhr eingehen, in der Erntezeit bis 20 Uhr. Unter bestimmten Voraussetzungen ist sogar eine Lieferung bis ans Feld möglich, sofern für den Fahrer eine auffindbare Adresse angegeben wurde. Eine weitere, wichtige Voraussetzung für den Versand im Nachtsprung: Das bestellte Ersatzteil muss auch in das Transportfahrzeug passen. „Eine Schnecke, um 20 Uhr bestellt, kann da schon zur Herausforderung werden“, sagt Andrea Remfeld, Standortleiterin in Heidelberg, und macht aber klar: „Möglich ist fast alles.“ Das gilt auch für die Selbstabholung und andere Spezialwünsche, die gerade während der Erntezeit keine Seltenheit sind.
Logistik-Know-How vom feinsten
Doch bevor eine Lieferung verschickt oder direkt an den Kunden übergeben werden kann, muss das Team in der Arbeitsvorbereitung die Bestellung kommissionieren, was mithilfe einer speziellen Software funktioniert.
Dieses System kennt den Lagerplatz jedes einzelnen Teils und errechnet daraus die optimierten Laufwege der „Picker“. So nennt man die Frauen und Männer, die mit Handwagen oder Flurfahrzeugen die gewünschten Teile aus den Regalen entnehmen, in Sammelboxen ablegen und für den Versand zusammentragen. Jeder Picker ist mit einem mobilen
Handgerät (User Interfaces UIM) ausgestattet und über Funk mit einer zentralen Steuereinheit verbunden. Darin sind die
Aufträge abgelegt – ein Picker arbeitet immer mehrere gleichzeitig ab – und das UIM übernimmt die Navigation im Lager. Außerdem werden damit die aus dem Lager entnommenen Teile direkt eingescannt und so Bestandsveränderungen und der Status jeder einzelnen Bestellung bis zum Versand in Echtzeit dokumentiert. Die Bestandsveränderungen sind von entscheidender Bedeutung, denn das Heidelberger Ersatzteilzentrum
muss sich bei einer Teileverfügbarkeit von gut 90 Prozent auch entsprechend selbst bevorraten. Dies geschieht hauptsächlich durch die Anbindung an die Masterdepots bei Paris und im italienischen Modena, die rund 80 Prozent des Heidelberger Bedarfs decken.
Nachhaltige Prozessoptimierung für eine noch effizientere Zukunft
Das kontinuierliche Auswerten, welches Teil wie oft bestellt wird, fließt in eine Optimierung der Lagerorte ein, was besonders im Kleinteilebereich von großer Bedeutung ist. „Das stellt sicher, dass häufig georderte Ersatzteile auf kürzesten Wegen in besseren Pickzonen eingelagert werden, hingegen ein Schläfer, also ein selten benötigtes Ersatzteil, in entfernteren Lagerbereichen zu liegen kommt“, erklärt Andrea Remfeld, die bereits seit 15 Jahren für CNH Industrial tätig ist. So lässt sich der Prozess stetig und nachhaltig weiterentwickeln.
Das Fazit: Service, wie er sein soll
Von diesem ausgeklügelten System bekommt man als Endkunde nahezu nichts mit. Es zählt nur, dass das richtige Teil in bester Qualität und zu einem vernünftigen Preis sowie zur rechten Zeit verfügbar ist. Sie wissen jetzt, was alles dahintersteckt und notwendig ist, bis Sie Ihr bestelltes Ersatzteil in Empfang nehmen können.
Nach Eingang einer Bestellung im Heidelberger Lager hängt die Bearbeitungszeit vor allem von der Dringlichkeit ab. Handelt es sich um eine normale Bevorratungsbestellung eines Händlers, wird diese binnen zwei bis drei Tagen abgearbeitet – sogenannte SOS-Bestellungen haben selbstverständlich Vorrang. Damit die Lieferung im Nachtversand am nächsten Morgen beim Händler oder direkt beim Endkunden eintrifft, müssen bestimmte Zeitfenster
eingehalten werden: Außerhalb der Ernte sollte die Bestellung bis 18 Uhr eingehen, in der Erntezeit bis 20 Uhr. Unter bestimmten Voraussetzungen ist sogar eine Lieferung bis ans Feld möglich, sofern für den Fahrer eine auffindbare Adresse angegeben wurde. Eine weitere, wichtige Voraussetzung für den Versand im Nachtsprung: Das bestellte Ersatzteil muss auch in das Transportfahrzeug passen. „Eine Schnecke, um 20 Uhr bestellt, kann da schon zur Herausforderung werden“, sagt Andrea Remfeld, Standortleiterin in Heidelberg, und macht aber klar: „Möglich ist fast alles.“ Das gilt auch für die Selbstabholung und andere Spezialwünsche, die gerade während der Erntezeit keine Seltenheit sind.
Logistik-Know-How vom feinsten
Doch bevor eine Lieferung verschickt oder direkt an den Kunden übergeben werden kann, muss das Team in der Arbeitsvorbereitung die Bestellung kommissionieren, was mithilfe einer speziellen Software funktioniert.
Dieses System kennt den Lagerplatz jedes einzelnen Teils und errechnet daraus die optimierten Laufwege der „Picker“. So nennt man die Frauen und Männer, die mit Handwagen oder Flurfahrzeugen die gewünschten Teile aus den Regalen entnehmen, in Sammelboxen ablegen und für den Versand zusammentragen. Jeder Picker ist mit einem mobilen
Handgerät (User Interfaces UIM) ausgestattet und über Funk mit einer zentralen Steuereinheit verbunden. Darin sind die
Aufträge abgelegt – ein Picker arbeitet immer mehrere gleichzeitig ab – und das UIM übernimmt die Navigation im Lager. Außerdem werden damit die aus dem Lager entnommenen Teile direkt eingescannt und so Bestandsveränderungen und der Status jeder einzelnen Bestellung bis zum Versand in Echtzeit dokumentiert. Die Bestandsveränderungen sind von entscheidender Bedeutung, denn das Heidelberger Ersatzteilzentrum
muss sich bei einer Teileverfügbarkeit von gut 90 Prozent auch entsprechend selbst bevorraten. Dies geschieht hauptsächlich durch die Anbindung an die Masterdepots bei Paris und im italienischen Modena, die rund 80 Prozent des Heidelberger Bedarfs decken.
Nachhaltige Prozessoptimierung für eine noch effizientere Zukunft
Das kontinuierliche Auswerten, welches Teil wie oft bestellt wird, fließt in eine Optimierung der Lagerorte ein, was besonders im Kleinteilebereich von großer Bedeutung ist. „Das stellt sicher, dass häufig georderte Ersatzteile auf kürzesten Wegen in besseren Pickzonen eingelagert werden, hingegen ein Schläfer, also ein selten benötigtes Ersatzteil, in entfernteren Lagerbereichen zu liegen kommt“, erklärt Andrea Remfeld, die bereits seit 15 Jahren für CNH Industrial tätig ist. So lässt sich der Prozess stetig und nachhaltig weiterentwickeln.
Das Fazit: Service, wie er sein soll
Von diesem ausgeklügelten System bekommt man als Endkunde nahezu nichts mit. Es zählt nur, dass das richtige Teil in bester Qualität und zu einem vernünftigen Preis sowie zur rechten Zeit verfügbar ist. Sie wissen jetzt, was alles dahintersteckt und notwendig ist, bis Sie Ihr bestelltes Ersatzteil in Empfang nehmen können.
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